Generalprobe beim Jubiläum der Formel E in Berlin: Bevor es im weiteren Verlauf des Samstags mit dem ersten Qualifying (ab 11:00 Uhr live bei DF1) und dem Rennen (ab 15:00 Uhr) ernst wird, hatten die elf Teams im zweiten 30-minütigen Training die Möglichkeit, sich bestmöglich auf die kompetitiven Sessions vorzubereiten.

In diesem sicherte sich Lokalmatador Maximilian Günther im Maserati-DS mit einer Zeit von 1:02.177 Minuten die zweite Bestzeit des Wochenendes. Die Günther-Bestzeit war 0,112 Sekunden schneller als die schnellste Rundenzeit aus dem Freitags-Training von Porsche-Werksfahrer Antonio Felix da Costa. Erneut lag das Formel-E-Feld extrem dicht beieinander. Die ersten 21 Piloten lagen allesamt innerhalb einer Sekunde.

Trotz der Bestzeit lief das Training für Günther jedoch nicht reibungslos. Während der Session wurde für den Allgäuer die schwarz-weiße Flagge geschwenkt, da er in Augen der Rennleitung unnötig langsam auf der Strecke gefahren sei. Das selbe Schicksal ereilte wenige Minuten vor dem Ende der zweiten Trainings-Session DS-Penske-Pilot Jean-Eric Vergne.

Pascal Wehrlein bestraft

Platz zwei sicherte sich Lucas Di Grassi vom deutschen Team Abt-Cupra mit 0,012 Sekunden Rückstand auf Günther. Die Top-3 komplettierte der zweite Deutsche im Formel-E-Starterfeld, Pascal Wehrlein. Der 29-Jährige erhielt jedoch nach dem Training eine Strafe von den Stewards. Bei Wehrlein, der im Freitags-Training mit einem technischen Defekt nach wenigen Minuten ausgerollt war, wurde ein zu geringer Reifendruck festgestellt. Der Porsche-Werksfahrer entgeht jedoch einer sportlichen Strafe, sonder wurde lediglich mit einer Geldstrafe in Höhe von 2.500 Euro belegt.

Für einen technischen Verstoß erhielt bereits vor dem Training Günther-Teamkollege Jehan Daruvala eine Strafe. An dem Maserati-DS des Inders wurde das Getriebe am Heck zweimal gewechselt und das Limit der über die Saison hinweg erlaubten Anzahl überschritten. Dafür erhält Daruvala zweimal eine Strafversetzung um 20 Startplätze.

Kelvin van der Linde bester Ersatzpilot

Wehrlein-Teamkollege Antonio Felix da Costa beendete die zweite Trainings-Session nach seiner Bestzeit am Freitag auf Platz zwölf, während Kelvin van der Linde im zweiten Abt-Cupra den 14. Rang erreichen konnte. DTM-Rennsieger van der Linde ersetzt an diesem Wochenende Stammfahrer Nico Müller, der bei der WEC in Spa-Francorchamps startet.

An diesem Wochenende fehlen neben Müller vier weitere Formel-E-Stammfahrer. Sam Bird (McLaren-Nissan) fehlt nach seinem vor zwei Wochen im Monaco-Training zugezogenen Handbruch weiterhin und wird erneut von Taylor Barnard vertreten. Zudem starten mit Müller vier etatmäßige Piloten heute beim WEC-Rennen in Spa. Mit Platz 14 war van der Linde im FP2 der bestplatzierte Ersatzpilot.

Können derartige Terminkollisionen in Zukunft vermieden werden? Zumindest für die langfristige Zukunft zeigte sich Formel-E-Mitgründer Alberto Longo am Freitag in Berlin pessimistisch. Alle Details lest Ihr in diesem Artikel:

Werbebanner sorgt für Unterbrechung

In einem über weite Strecken ereignislosen zweiten Training in Berlin sorgten vor allem einige leichte Mauerberührungen für Aufreger, während die Piloten die Grenzen der Strecke am ehemaligen Flughafen Berlin-Tempelhof austesteten. Die Streckenführung des Kurses durchlief im Vergleich zum Vorjahr signifikante Änderungen und besteht nun aus 15 anstatt der vorherigen zehn Kurven.

Obwohl kein Fahrer ernsthafte Schäden von den Mauerberührungen davontrug, hatten diese dennoch Konsequenzen: Rund zehn Minuten vor dem Ende der Session wurde das Training mit einer roten Flagge unterbrochen. Denn durch die Kontakte mit den Mauern hatte sich ein an einer Mauer installiertes Werbebanner gelöst und war auf der Strecke liegen geblieben. Rund dreieinhalb Minuten später konnte die Zeitenjagd jedoch wieder aufgenommen werden.

Für einen weiteren Aufreger sorgten nach der roten Flagge Sergio Sette Camara (ERT) und Stoffel Vandoorne (DS Penske), nachdem Ersterer auf Vandoorne aufgelaufen war. In Kurve 2 kamen sich die beiden Piloten gefährlich nah und Sette Camara musste ein Ausweichmanöver vornehmen.

Formel E Berlin: Der weitere Zeitplan

Nach den beiden Trainings-Sessions wird es bereits in wenigen Stunden ernst. Ab 10:20 Uhr kämpfen die Fahrer im Qualifying um die bestmögliche Startposition für das erste von zwei Rennen an diesem Wochenende, das um 15:04 Uhr deutscher Zeit beginnt. DF1 überträgt den Berlin ePrix live im Free-TV sowie auf der hauseigenen Webseite. In Österreich zeigt ServusTV das erste Rennen in Tempelhof mit rund einer Stunde Verspätung lediglich als Re-Live und wie gewohnt auf ServusTV On im Livestream.

Alle Infos zu weiteren Übertragungsmöglichkeiten sowie Live-Timings am ersten Renntag in Berlin, lest Ihr in diesem Artikel:

Formel E Berlin 2024: Ergebnis 2. Training

Pos.FahrerTeamRückstand
1Maximilian GüntherMaserati-DS1:02.177
2Lucas Di GrassiAbt-Mahindra+0,012
3Pascal WehrleinPorsche+0,075
4Edoardo MortaraMahindra+0,095
5Jean-Eric VergneDS Penske+0,103
6Nick CassidyJaguar+0,122
7Oliver RowlandNissan+0,123
8Norman NatoAndretti-Porsche+0,133
9Stoffel VandoorneDS Penske+0,253
10Jehan DaruvalaMaserati-DS+0,287
11Mitch EvansJaguar+0,310
12Antonio Felix da CostaPorsche+0,352
13Sergio Sette CamaraERT+0,403
14Kelvin van der LindeAbt-Mahindra+0,426
15Jordan KingMahindra+0,458
16Jake DennisAndretti-Porsche+0,485
17Sacha FenestrazNissan+0,624
18Jake HughesMcLaren-Nissan+0,711
19Taylor BarnardMcLaren-Nissan+0,835
20Paul AronEnvision-Jaguar+0,855
21Dan TicktumERT+0,980
22Joel ErikssonEnvision-Jaguar+1,006